
Meine wichtigste Mentorin trägt keine Schuhe, sondern wächst einfach so.
Manche Künstler:innen haben große Vorbilder. Ich habe eine Wiese.
Und einen Himmel.
Und eine Eiche am Wegesrand, die mir regelmäßig zeigt, dass man auch mit Rissen in der Rinde wunderbar dastehen kann.
Die Natur ist meine wichtigste Mentorin. Nicht, weil sie mir Anweisungen gibt, sondern weil sie einfach da ist.
Großzügig. Unberechenbar.
Und voller Farbideen, auf die kein Farbkreis je gekommen wäre.
1. Inspiration durch die Natur
In der Natur ist nichts perfekt. Und genau das ist perfekt.
Ein Baum macht keine Skizze, bevor er wächst. Ein Bach fragt nicht, ob seine Kurve zu schwungvoll ist.
Ich lerne von diesen ungezähmten Formen:
Sie erzählen Geschichten.
Über Wind, Wachstum und das Prinzip „Ich mach’s halt so, wie’s kommt“.
Und ehrlich gesagt:
Das passt ziemlich gut zu meiner Arbeitsweise.
2. Farben in der Natur: Ohne Plan, aber mit Wirkung
Die Natur hat ein beneidenswertes Gespür für Farbharmonien.
Morgens sanftes Nebelgrau, mittags sattes Grün, abends ein Hauch Drama in Goldorange. Das alles wirkt stimmig.
Ich frage mich oft: Hat sie das irgendwo gelernt? Oder macht sie einfach?
Wenn ich male, denke ich manchmal: Würde dieser Farbton auch in einer Landschaft vorkommen? Wenn ja – nehme ich ihn.
Wenn nein – nehme ich ihn vielleicht trotzdem. (grins)
3. Licht in der Landschaft: Der heimliche Regisseur
Das Licht ist in der Natur nie Nebensache. Es ist die Hauptrolle.
Es malt Schatten. Es hebt hervor. Es verändert alles – ständig.
Das macht es auch ein bisschen nervenaufreibend, aber vor allem lehrreich. Ich habe von der Natur gelernt: Stimmung entsteht nicht durch Details, sondern durch Atmosphäre.
Und dass ein einziger Sonnenstrahl ein ganzes Bild retten kann oder ruinieren. (Ich spreche aus Erfahrung.)
4. Kunst und Natur: Was draußen passiert, wirkt nach
Ich gehe oft einfach los. Nicht, um Motive zu sammeln, sondern Eindrücke. Und die landen dann irgendwann in meinen Bildern.
Nicht eins zu eins, sondern eher wie Nachklang.
Die Natur sagt mir nie: So musst du das machen.
Aber sie zeigt mir: So kann es auch gehen.
Und das ist oft die Erlaubnis, die ich gerade brauche.
#
Was ich von der Natur gelernt habe:
- Formen dürfen wild sein. Wirklich.
- Farben dürfen überraschen. Es muss nicht immer logisch sein.
- Licht ist ein Spielkind. Und wir dürfen mitspielen.
- Vertrauen hilft. Es entsteht etwas, auch wenn der Plan unklar ist.
Fazit: Meine Mentorin trägt Moos
Die Natur ist keine Professorin. Sie ist eher wie eine ältere, weise Freundin mit Schlamm an den Stiefeln und einem sehr feinen Humor.
Sie drängt sich nicht auf. Aber wer genau hinschaut, kann von ihr alles lernen: über Farbe, Form, Licht – und über das Leben dazwischen.
Wenn du neugierig bist, wie diese Inspiration auf der Leinwand aussieht:
Schau in meinen Atelierblog, folge mir auf Instagram oder mach einfach mal einen Spaziergang. Deine Mentorin wartet vielleicht schon hinter der nächsten Kurve.