
Tipps zum Bildaufbau
Wenn ich ein Bild beginne, ist die Leinwand leer und der Raum weit offen.
Damit ein Bild lebendig wird, braucht es mehr als Farbe – es braucht Spannung im Bild. Nicht im Sinne von Drama, sondern als das, was das Bild zusammenhält, ohne es starr wirken zu lassen. Aber wie entsteht diese Spannung durch Bildaufbau?
Es beginnt mit der Fläche
Am Anfang steht oft eine Fläche – mal groß, mal klein, mal ruhig, mal bewegt. Ich lege eine Farbe an, die trägt: einen warmen Ton, der leuchtet, oder einen kühlen, der den Raum öffnet. Diese erste Farbschicht bildet den Boden, auf dem alles Weitere aufbaut.
Manchmal ist die Fläche glatt, manchmal bewusst strukturiert. Mit Spachtel oder Stoffstücken erzeugt die Struktur eine lebendige Oberfläche. Schon hier fängt das Bild an zu atmen.
Struktur bringt Bewegung ins Bild
Struktur gibt dem Bild Leben. Linien, Brüche und Überlagerungen lassen das Auge wandern und schaffen Spannung. Ich setze gezielte Kontraste: grob und zart, laut und leise, dicht und offen. Oft reicht ein kleiner Akzent, um das Gleichgewicht herauszufordern.
Struktur ist wie der Rhythmus in der Musik – sie macht ein Bild spürbar und lebendig.
Tiefe entsteht durch Schichten und Transparenz
Tiefe entsteht nicht nur durch Perspektive, sondern auch durch transparente Farbschichten und Lasuren. Ich arbeite mit mehreren Schichten, die sich überlagern, durchscheinen oder verdecken.
So entstehen räumliche Ebenen im Bild, die den Betrachter einladen, sich zu verlieren oder einzutauchen.
Wo entsteht die Spannung im Bild?
Spannung entsteht dort, wo Gegensätze aufeinandertreffen, ohne sich aufzulösen. Ein ruhiger Farbklang wird von einem hellen Schnitt durchbrochen. Weite Flächen treffen auf enge Linien. Das Bild wirkt fast harmonisch, aber eben nicht ganz.
Diese feinen Kontraste erzeugen eine lebendige Spannung, die den Blick des Betrachters hält – leise, aber nachhaltig.
Für alle, die das Sehen lernen wollen
Wenn du ein Bild betrachtest, frage dich nicht zuerst: „Was soll das darstellen?“
Frag dich lieber: Wo zieht es mich hin? Wo bleibe ich hängen?
Die Antwort liegt oft in Struktur, Fläche und Tiefe – und in der Spannung, die alles zusammenhält.
Meine Kunst an schauen?
Gerne!
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